21 Erfolgsfrauen 21 Karriereformeln

Podcast Folge 9: Kapitel 6 von Maria V. Popova – Wahrhaftig bleiben

21 Erfolgsfrauen 21 Karriereformeln

21 Erfolgsfrauen, das sind 21 Topmanagerinnen, die zeigen und beweisen, mit welchen Karriere-Formeln Erfolg auf jeden Fall erfolgt.

21 Erfolgsfrauen, das sind 21 individuelle und außerordentlich erfolgreiche Karrierewege, allen Stolpersteinen und Hürden zum Trotz.

21 Erfolgsfrauen, das sind 21 weibliche Strategien direkt an die Spitze.

Das sind 21 seltene Einblicke in die verborgenen Machtzentralen der Wirtschaft.

Das sind 21 konkrete ErfolgsFormeln für die Karriere.

Ein Auszug aus dem Kapitel:

Machen Sie sich auf den Weg.

Menschen unterscheiden sich prinzipiell darin, ob sie proaktiv vorgehen, entscheidungsfähig und selbstregulierend – oder sich als eher passiv, grüblerisch und (selbst-)gehemmt verhalten. Unser aller Handeln basiert auf Grundlage von Motiven und Motivation. Doch sind die nie unerschöpflich. Stoßen wir an deren Grenzen, müssen wir andere Hebel ansetzen, um zu unseren Zielen zu gelangen – wenn wir dies denn unbedingt wollen!

Kürzlich las ich etwas über die New Yorker Art Direktorin Matilda Kahl. Sie trägt seit drei Jahren die gleiche Kleidung im Büro. Jeden Tag eine schwarze Hose und eine weiße Bluse. Ihr Schrank ist voll von diesen gleichen Outfits. Sie hatte es satt sich immer wieder entscheiden zu müssen, ob heute der Hosenanzug zu förmlich oder morgen das Kostüm mit Minirock zu leger wären. So wählte sie eine Kombination, die immer und in jeder Situation als passend und angemessen, aber nie overdressed wirkte, und wenn sie nicht gerade spontan in die Oper eingeladen würde, auch nie negativ auffallend war.

Matilda Kahl begründet diese Vorgehensweise damit, dass sie jeden Tag wichtige Entscheidungen zu treffen habe und sich nicht mehr mit der im Grunde so harmlosen und unwichtigen Frage herumschlagen wolle, wie sie auf andere wirke. Was zwar nur in Einzelfällen, aber dann zu extrem peinlich verlaufenden Situationen, führen kann. Sie nennt ihre Kombi selbst Arbeitsuniform und wirkt
darin auf Bildern auch auf mich gleichzeitig sehr entspannt und professionell. Eine gute Wahl und eine gute Entscheidung. Die man im Grunde mit der der Männerwelt vergleichen kann. Denn da ist es ja schon generationenübergreifend so, dass ER mit Anzug, Hemd und Krawatte immer perfekt gekleidet ist. Egal, wo er sich aufhält. Und im Büro sowieso. Wenn auch da die Mode immer mehr eingreift, so fällt diese Bastion noch lange nicht.

Als ich davon las, fragte ich mich, wie ich dazu stünde. War es nicht ein Armutszeugnis dieser Frau, sich aufgrund gesellschaftlicher Konventionen einem eigenen Diktat zu unterwerfen? Ist das Leben und gar die Mode dafür nicht viel zu bunt, um sich so zu kasteien? Aber, tat sie das überhaupt? Oder gewann Matilda Kahl nicht eher eine ungeheure Freiheit, indem sie sich so entschied. Einmal. Nur ein einziges Mal. Um das Ergebnis jeden Tag zu spüren. Das positive Ergebnis eines entspannteren Tagesbeginns. Und dass sich Entspannung fortsetzen kann, genau wie sich Spannung an uns festkrallen und den Tag verderben, kennen wir doch alle. Wie viel schöner ist es, locker in den Alltag zu gehen? Das erobert zusätzliche Kapazitäten, graue Gehirnzellen, die ich bei anderen Entscheidungen sehr gut gebrauchen kann. Und: Sogar US-Präsident Barack Obama hat sich mal derart geäußert, er wolle nicht entscheiden, was er isst oder anzieht. Er habe genug wirklich wichtige Entscheidungen zu treffen. Man ist geneigt, ihm das zu glauben.

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